Donnerstag, 25. Juni 2015

Die ersten Worte


Eigentlich bin ich gerade leicht genervt von mir und nicht sicher, ob ich in so einem Zustand einen Blogpost schreiben sollte. Seit einem Monat sitze ich nun schon vor meinem Laptop und haue in die Tasten. Erst hauen, dann löschen. Alles, was ich bisher geschrieben habe wurde gnadenlos mit der Pfeiltaste wieder ausgelöscht. Und mittlerweile bin ich tatsächlich genervt davon. Von meinen Ansprüchen. Meinen Unsicherheiten. Was ich im echten Leben nicht schaffe, schaffe ich nicht mal halbwegs anonym im Internet: mich fassbar machen. Auftauchen aus dem Schleier von Mystizität, den ich aufgehängt habe, damit man mir nicht in die Karten gucken kann. Aber auf Dauer macht so was vor allem eins: einsam. Wenn man niemandem eingesteht mehr als nur den Buchrücken zu betrachten. Ich habe keine Lust mehr auf den Eisschollen zu balancieren, die im Laufe der Zeit immer kleiner geworden sind und ich jeden Schritt abwägen muss. Ich will laufen ohne in die Tiefe zu starren. In irgendeine Richtung, die mir nicht schon 100 mal zerdacht habe. Ich will überraschen. Und überrascht werden. Ich will dieses Gefühl loswerden, dass mich jedes Wort zerstören könnte.

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